Regenbogen Blitz

Der Regenbogenblitz
„Regenbogenblitz“ hier hören

Der Regenbogen schlägt wie ein Blitz genau neben dem Strommast in das Feld ein. Wie eine Energie, die direkt aus dem Himmel kommt. Er verschönert das herbstliche Feld. Es ist Ende August, aber der Herbst „übt schon mal“.

Ski Heil !

Wanderbank
Ski Heil hier hören

Halli Hallo,

diese Skier stehen bei Südergellersen, das ist ein kleiner Ort nahe Amelinghausen, in der Lüneburger Heide. So etwas findet man, wenn man in der Heide wandert, oder spaziert. Diese herrliche Wanderbank befindet sich nahe des „Bürgerwaldes“. Man findet sie, wenn man den Ort auf dem „Flurlehrpfad“ umrundet. Dazu muss man sich aber erst einmal auf den Weg machen. Wenn „Corona“ ist, und ich deswegen zuhause Urlaub mache, dann finde ich solche Perlen. Vielleicht besorge ich mir gleich noch ne Flasche Almdudler dazu, oder ?

https://www.geolife.de/inhaltsverzeichnis/details/poi-2000004-8000-Flurlehrpfad_Suedergellersen.html

Ein Kürbiskernbrötchen mit seltsamer Form

Corona oder Flaute ?

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Corona oder nicht gefragt-Podcast-Beitrag
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Hallo ! Das kennt doch jeder und jede Schauspieler*in: da sitzt man zu Hause und das Telefon klingelt…nicht. In den ersten Wochen des Lock-Downs kam mir das auch noch irgendwie normal vor. Ist ja klar: da wird gar nicht gedreht, die Theater, die Sommerfestspiele, alle machen: nichts. Dürfen nichts machen.

In der Schwebe

Jetzt, nachdem ich mich halbwegs an diesen seltsamen Schwebe-Zustand gewöhnt habe, nicht mehr ausgehe, auch sonst ziemlich viel herumhänge, also quasi auf Steuerzahlerkosten, denn ich beziehe Kurzarbeitergeld. Halt ! Stop ! Kurzarbeitergeld ? Ja, die Theater zahlen neuerdings auch Kurzarbeitergeld. Ist das nicht irre ? Während ich da also so Kurzarbeitergeld beziehe und spare, da ich zu wenig Gelegenheit habe, es auszugeben, da stelle ich fest, dass das Telefon noch immer nicht klingelt. Also, nur um das klar zu stellen: Ich habe kein schlechtes Gewissen wegen des Kurzarbeitergeldes, nur ein bisschen. Aber bin ich nicht schließlich auch Steuerzahler ? Außerdem, so wie mir geht es vermutlich Tausenden gerade, wahrscheinlich sogar Millionen. Alle bekommen Kurzarbeitergeld. Da kann man auch mal danke sagen. Aber es ist so still hier…

War ich gut ?

Aber so langsam fange ich schon an, mir wieder die alten Fragen zu stellen. Es ist ja schließlich so: Es gibt ja dennoch die, die drehen. Die, die arbeiten. Trotz Corona. Also die, die auf facebook oder noch mehr auf instagram posten: hashtag #Dreharbeiten, oder so. Und man fragt sich: wie schaffen die das ? Was läuft da anders ? Liegt es vielleicht doch an mir ? Und das ist die vermutlich tödlichste Frage, die man sich als Schauspieler*in stellen kann. Noch tödlicher als: war ich gut ? „Liegt es an mir ?“ hat das Potential zur Selbstvernichtung. Denn meistens liegt esnicht an mir. Es geht nämlich eher um die drei üblichen Verdächtigen: Glück, Zufall und: zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, was ungefähr das gleiche ist wie Glück und Zufall. Natürlich muss man vorher seine Hausaufgaben gemacht haben. Also z.B. die Datenbanken mit seinen Profilen und guten Fotos gefüttert haben. Und dann sollte man sich natürlich auch bewerben und an Vorsprechen und Castings teilnehmen. „Liegt es an mir“ lähmt.

Ein Jahr (es geht voran)

Also mittlerweile, es ist vier oder mehr Wochen später, hat das Telefon geklingelt. Ich bin angerufen worden. Besser gesagt, ich habe eine e-mail bekommen, denn wer telefoniert denn noch (nicht mal auf dieses Klischee ist noch Verlaß) ? Aber egal ob Telefon oder Mail: ich habe einen Job. Ich habe einen Job !! Ich kann es nicht fassen. Dennoch beginnen hier die Hindernisse erst recht. Kann ich einen Job annehmen, obwohl ich bei einem anderen Arbeitgeber Kurzarbeitergeld beziehe ? Und wenn ja, wird mir die Gage auf das Kurzarbeitergeld angerechnet ? Und wie arbeitet man unter Coronabedingungen an einem Filmset ? Geht das überhaupt. Die Antwort ist: es geht. Mit Quarantäne im Vorfeld, Abschottung während des Drehs und ständigem testen lassen müssen. Jeder Drehtag beginnt mit einem PCR-Test ! Das waren noch Zeiten.

Alles wird gut-Banner

Familie: alles wie immer

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Meine 85-jährige Patentante Edith ist seit Wochen im Lockdown. Trotz stabiler Gesundheit, geistig wie körperlich, leidet sie als Single natürlich gelegentlich unter der Isolation. Da es mir als freischaffendem Schauspieler gerade ähnlich geht, beschloss ich sie, im April und Mai diesen Jahres, des öfteren mal anzurufen. Das ist auch alles gut, und es war schön ihre Stimme zu hören. Eine Stimme, die natürlich seit Kindheitstagen vertraut ist, und damit einen Rest an Stabilität, oder „alles wie immer“ vermittelt.

Das nicht „alles wie immer “ ist, merke ich hauptsächlich dadurch, dass sie gar nicht mehr aufhören kann zu reden, die Gespräche also etwas einseitig verlaufen. Man muss zwei Dinge über meine Tante Edith wissen. Erstens war sie, die Jahrzehnte lang Grundschullehrerin war, wie gesagt, geistig immer fit. Und zweitens war sie 45 Jahre lang eine begeisterte Reiterin, sogar mit eigenem Pferd.

Jetzt ist sie ja schon lange keine Lehrerin mehr, und auch mit dem Reiten ist es seit einem Fahrradunfall vor vier Jahren vorbei, von heute auf morgen. Das mit dem Fahrradunfall ist ja auch so eine Sache. Da reitet ein Mensch jahrzehntelang auf einem Pferd, drinnen & draußen, jeden Tag, immer wieder und nichts passiert. Dann steigt die alte Dame einmal auf ein Fahrrad und verunfallt so schwer, dass ihr ein Stück des Innenohrknochens abbricht und seitdem frei herumschwebt. Nachdem schon alle dachten, sie würde dement werden, hat sie sich von den anfänglichen Wortfindungsschwierigkeiten erholt. Was blieb war eine ziemlich dolle Schwerhörigkeit auf dem betreffenden Ohr. Mittlerweile denke ich allerdings, die Demenz ist zurückgekehrt – aber das ist eine andere Geschichte.

Stimmgerät

Als ich Edith vor einem halben Jahr zum 80.Geburtstag meiner Mutter wiedertraf, erzählte sie mir von ihrem dritten Hobby, nämlich der Musik. Zeit Lebens spielt sie nämlich schon Gitarre – klassische Gitarre. Was ich in meiner frühen Adoleszens zwar uncool fand, mich aber doch beeindruckte und auch beeinflusste, denn sonst gab es ja kaum Kreative in meiner Familie. Man kann sich vorstellen, dass Gitarre spielen schwierig wird, wenn man auf einem Ohr fast taub ist. Noch schlimmer sei, so Edith an diesem Geburtstagsnachmittag, nur das Stimmen der Gitarre. Das sei nämlich fast unmöglich geworden. Meinem lieben Bruder Michael und mir entfuhr es fast gleichzeitig, dass es dafür mittlerweile ja elektronische Stimmgeräte gäbe. Ein prima Weihnachtsgeschenk, dachten wir beide wohlmöglich auch gleichzeitig.

Natürlich war ich es, der dieses Geschenk dann machte.

Im Frühjahr dann also der erste Anruf: „Du, Edith, wie geht es ? Undsoweiter. „Bist du mit dem Stimmgerät klar gekommen ?“ Es stellt sich heraus, dass es einen Nachbarn gibt, der ihr öfter mal kleine Gefälligkeiten erweist. Und so auch diesmal. Es ging um das Einlegen der Knopfzelle, „aber ja, sie käme damit prima klar“, „nach allem, was sie beurteilen kann“, sei die Gitarre jetzt wieder stimmfähig, und auch schon gestimmt und sie könne endlich wieder spielen. Bingo !

Stufe 2

Nachdem also die erste Stufe des „wir-bringen-Patentante-in-Schwung“-Projektes gelungen war, wurde ich mutiger. Ich bin ja auch nicht ganz uneigennützig. Es ist nämlich so, dass ich selber Gitarre spiele und selbstgeschriebene Lieder zum Besten gebe. Nur gefühlt „weiß das kaum einer“. Nicht mal die engsten Familiemitglieder, also auch meine Tante Edith, sind sich dieses meines Hobbies bewusst. Das muss sich ändern. Ich muss dafür sorgen, dass meine Tante Edith von meiner Musik erfährt, und mich bewundert. Ich möchte gerne für meine Musik bewundert werden, und sei es von meiner 85-jährigen, halbtauben Patentante.

Zum Glück bin ich in Besitz einer homerecording-Einheit. Ich kann also, ganz einfach und halb-professionell, CDs mit meiner Musik herstellen und, z.Bsp. an Patentanten verschicken. Theoretisch. Jetzt ist es ja so, dass während des Lockdowns ältere Mitbürger angehalten sind, sich auf ihre „alten Tage hin“ nochmal ganz doll mit Computer und so zu beschäftigen, damit sie nicht so vereinsamen. Ist im Prinzip auch eine gute Idee. Wenn es denn funktioniert. Hätte meine Tante Edith schon skype, dann hätte ich ihr ganz sicher gut erklären können, wo sich der Knopf für das Öffnen des Computer-Laufwerkes zum Abspielen meiner Musik-CD befindet. Ganz zu schweigen vom Auswahlschalter ihres Hifi-Verstärkers, um ihren CD-Player in Schwung zu bringen – das wäre die zweite Möglichkeit, meine CD abzuspielen.

So, wie es jetzt ist, klappt es ganz und gar nicht: Sie liefert mir am Festnetztelefon in übersteuerter Lautstärke eine Komplettbeschreibung ihres Laptops, allerdings ohne eine einzige Information zur Lösung unseres Problems. Ich halte den kabellosen Hörer sehr weit weg von meinem Ohr. Ich möchte vermeiden , dass sich bei mir nicht auch noch ein Hörknöchelchen löst, und verfluche dabei innerlich lautstark nicht nur das Virus, sondern auch ihren CD-Player. Meine Herren, warum kaufen sich die alten Leutchen denn diese ganzen Geräte, wenn sie sie dann nicht benutzen ?

Jetzt, einen Monat später, ist das Thema noch immer nicht erledigt. Zumindest höre ich nichts mehr von ihr. Das liegt nicht etwa daran, dass ich jetzt auch auf einem Ohr taub geworden bin, sondern, dass ich keine Lust mehr habe, anzurufen. Also irgend wie „Alles wie immer“.

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https://soundcloud.com/martinskoda/alles-wie-immer-podcastbeitrag-wwwart-in-skodade?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing
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Frau an Kreuzung am Prenzlauer Berg

Nur in Berlin

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„Nur in Berlin“ lesen:

Nur in Berlin kann ich in einem Moment mehr erleben, als in ihn hineinpasst. Ich stehe an einer Kreuzung im Trubel. Trotz Rotphase. Kann nur kurz um mich blicken, und erlebe doch viel mehr als ich verarbeiten kann. Eine Frau in weißem Hosenanzug. Ist das noch Berlin ? Oder schon New York ? Der Lärm ist manchmal unerträglich und dauernd diese Sirenen. Und die Straßenbahn ? Achtung – noch schnell mit dem Fahrrad über die Kreuzung, bevor die Autos grünes Licht bekommen ! Und beinahe eine Kollision. Aber nein, die sind geübt hier…

Making Off

links im Bild: Salar Alyani
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Bild von dem Videokünstler, Fotografen und Filmemacher Salar Alyani (links). Er erarbeitet im Dezember 2019 auch mein about-me -Video. Und hier führt er auch Regie: Die Kollegin Britta Focht ist hier nur sehr stark angeschnitten rechts im Bild. Das Bild beschreibt eine Making-off-Szene eines Kurzfilmdrehs in Lüneburg. Februar 2019. Das Projekt konnte bislang nicht fertig gestellt werden. Sowas kann natürlich auch passieren.

Text auf Bild: Andra Tutto Bene

Werden Sie gesund !

„werden sie gesund“ hören
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Überall hört man jetzt diesen Satz, meist zum Abschied, auch im Telefonat oder in der Email: Bleiben Sie gesund ! Ich frage mich, was das heißt: bleiben Sie gesund ! Was meint die Person, die mir diese Wünsche hinterher schickt ? Gibt es einen Zweifel ? Gibt es einen Zweifel an meiner gegenwärtigen oder zukünftigen Gesundheit ? Kennt mich mein Nachbar, meine Nachbarin, meine Marktverkäufer:in, der Steuerberater, oder die Zahnärztin so gut, dass sie meint, ich – mein Zustand – könnte aus dem Gleichgewicht sein, so dass ich eventuell anfällig für eine Infektion, einen Unfall oder eine genetische Krankheit sei ? Ich, der ich doch ganz gesund aussehe ? Der mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht. Inmitten wankender Menschen, die nicht ein, noch aus zu wissen scheinen vor lauter Sorge. Oder will mein Gegenüber – entgegen sonstiger, hochgetakteter Floskelhaftigkeit, etwa ernsthaft einen guten Wunsch an mich richten ? Mit quasi allgemeiner, menschlicher, einladender Geste ? Einer Geste des guten Willens, der guten Nachbarschaft ? Meint der Nächst-Mensch es am Ende sogar gut mit mir ? Will mein Bestes ? Ist freundlich, gar: respektvoll ?Respekt.

Respekt

Ha, Respekt ! Das ist überhaupt so etwas. Wo ist der geblieben ? Erleben wir jetzt die Wiedereinführung einer ehemals allgemeingültigen Kulturform ? Zwar noch etwas zaghaft, denn Respekt heißt jetzt erst einmal, etwas militärisch, Abstand. Sogar eineinhalb Meter Abstand, bei sehr respektvollen Menschen sogar „zwei Meter Abstand“. Ich bin dafür in Zukunft aus „eineinhalb Meter Abstand“ „eineinhalb Meter Respekt“ zu machen. Ich hätte gerne „eineinhalb Meter reinen Respekt“ könnte man den Marktverkäufer:innen über die Ladentheke hinweg zurufen. Das Virus sorgt für große Lücken in unseren Reihen, aber es hat es bislang nicht geschafft, die Rüpelhaftigkeit auszurotten. Interessant. Ständig rennt mir zum Beispiel jemand in meine – jetzt auch staatlich verordnete – Aura hinein. Ich will schon in Altnormalzeiten immer in die Menge brüllen: „Sie Auraverletzer, Sie!“. Die Ellenbogenmentalität wird nur durch schlechte Ausatmungskultur ersetzt, der SUV quasi durch den kleinstmöglichen Einkaufswagen. Was früher blaue Flecken waren, sind heute potentielle Ansteckungsgefahren, eingeatmetes Mettbrötchen, sozusagen.

Im Freien

Ihr respektlosen, auraverletzenden Mettbrötchen-Ausatmer:innen ! Oft wird man ja auch beim Joggen von hinten angehustet. Das war auch schon früher nicht toll. Aber was heißt hier „früher“? Vor Corona ? Waren eigentlich vor Corona die Leute gesünder als jetzt ? Das wage ich zu bezweifeln. Ich stelle sogar die steile These auf, dass wir es jetzt alle sind: Wir sind viel an der frischen Luft, bewegen uns, und nach überstandener „heißer Phase“ werden wir den Wert von Berührungen, Familie, Live-Erlebnissen und Stammkneipen völlig neu zu schätzen wissen. Auch den Wert von Demokratie und einer funktionierenden Verwaltung, by the way. Was heißt also: bleiben sie gesund ? Ich würde viel lieber sagen: werden Sie noch gesünder !

Wos hoast dös jetzt für mi ?

„Wos hoast das denn jetzt für mi ?“, um es mal einfach auf wienerisch zu fragen ?! Dös hoast, dass ich jetzt eine völlig neue Lebensweise einübe. Die für das 21.Jahrhundert, endlich. Was hoast dös für die „ältere Generation“ ? Die ältere Generation ist ja eine schweigende, und sie hat es nicht lernen dürfen über Gefühle zu sprechen. In der jetzigen Isolation spürt sie vielleicht wie gut es wäre, überhaupt reden zu können, mit irgendjemandem, über irgendetwas. Vielleicht lernt die Kriegskindergeneration, dass sie auch einfach mal reden muss, reden darf, reden sollte. Und meine Generation ? Die der Mitte 50-Jährigen ? Die Generation der Kriegsenkel. Was lernen wir ? Zum Beispiel, dass wir uns auch mal ausruhen dürfen, dass wir entfliehen können, für 5 Minuten, dem Rattenrennen, dem ewigen Hamsterrad. Müssen auch nicht immer den Clown geben, den Unterhalter. Wir können kurz innehalten, traumatisierte Weltkriegsüberlebende zu bespassen. Wir dürfen nachdenken, was wir wirklich brauchen, was uns wirklich etwas wert ist, zum Beispiel unsere Familien – und nicht nur der neueste Sportwagen vor der Tür.

Martin im Alltag
Mann in Lüneburg

Der Schrei.

Was machen wir also mit unseren Gefühlen, die jetzt hochkommen ? All diejenigen Gefühle, die im Alltag des nie enden wollenden Turbokapitalismus keinen Platz finden dürfen ? Wir drücken sie aus ! Wir lassen sie heraus ! Als Schrei, als Tanz, als Kunstwerk, als Musikstück, als Sandburg, als Bild, als Text, als Kraftsport, als Wutausdruck, als Abstandsregel ! Wir nehmen Abstand von unseren Alltagsgewohnheiten, treten einen Schritt zurück hinter die eingefahrenen Regeln. Und nehmen eine neue Perspektive ein: auf einer Treppenstufe sitzend, anstatt auf einem Restaurantstuhl, auf dem Fahrrad, statt dem Auto, am Telefon mit einem Verwandten sprechend, anstatt allein am PC. Wir durchbrechen kollektiv den Grauschleier, die uns umgebende Watte, die so vielleicht zum letzten Mal kurz vor dem Mauerfall in Deutschland zu spüren war. Wir fassen uns an den Händen und schreien gemeinsam, ganz laut, entgegen jeder Angst, jeder Verzweiflung, jeder Verwirrung, in Erwartung eines neuen, noch schöneren, noch friedlicheren, ökologischeren, menschlicheren Lebens: werden Sie gesund !

Strassenzug in Lüneburg

Fenster zur Vergangenheit.

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Ich liebe ausgestorbene Berufe, beziehungsweise deren Bezeichnungen, z.B. „Scherenschleifer“, da geht bei mir immer eine ganze Gedankenkette los.

Prenzlauer Berg

letztes Jahr im Mai

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Letztes Jahr weilte ich in Berlin. An einem schwülen Nachmittag war die Atmosphäre beinahe vor dem überkochen. Kurz vor einem Starkregenschauer mit Blitz und Donner bricht auf der Strasse Hektik aus. Schlüpfe ich jetzt schnell in diese Boutique und kaufe mir aus Verlegenheit… sagen wir, dieses bunte Hemd da ? Was soll ich tun ? Ich brauche Unterschlupf ! Ach egal, ich lass mich naßregnen. Auf nach Hause, zu Fuß !

Wohin geht die Fahrt ?

Eisenbahnschienen im Hasenburger Bachtal...
Oben wird es schon wieder luftiger !
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In der Nachbarschaft, am Hasenburger Weg, entdecke ich den Himmel durch die Schienen der Kleinbahn. Und denke: Alles geht vorüber, auch Corona.